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Pistolenpatrone

Zentralfeuerzündung

Bei der Zentralfeuerzündung wird in eine Zündglocke ein Zündhütchen eingepresst. Diese Hülse weist entsprechende Zündkanäle auf um die Zündflamme zur Treibladung zu leiten. Es ist dabei in zwei verschiedene Arten zu unterteilen. Zum einem die sogenannte Boxer-Zündung, diese wurde vom englischen Erfinder Edward Mounier Boxer entwickelt und im Jare 1866 patentiert. Hierbei wird ein konzentrisch zur Zündglocke sitzender Zündkanal genutzt um die Flamme zum Treibladungssatz zu leiten. Das Zündhütchen besteht dabei aus vier Einzelkomponenten. Zum einem der metallischen Kapsel, in welcher die anderen Komponenten untergebracht sind. Es folgt die Zündmasse welche sich aus einer brennbaren Komponente und einem Friktionsmittel zusammensetzt. Eine dünne Lackpapierschicht dient als Schutz, gegen die Feuchtigkeit und das herausfallen der Zündmasse aus der Kapsel.

Der Amboss dient als Wiederlager und sorgt dafür, dass die Zündmasse nicht dem Schlag ausweichen kann, und so eine sichere Zündung gelingt. Die Unterbringung des Ambosses im Zündhütchen stellt einen der wesentlichen Unterschiede zwischen der Boxer- und der Berdan-Zündung dar. Die Berdanzündung ist heute nur noch recht selten in Verwendung und nutzt zwei Zündkanäle um eine sichere Zündung zu gewährleisten. In der Zündglocke sitzt zentrisch ein Sporn bzw. Amboss, welcher als Widerlager für das Zündhütchen und die Zündmasse dient. Die Zündkanale sind alle 180° rund um dem Amboss angeordnet.

Das Zündhütchen gleicht ansonsten vom Aufbau her dem Zündhütchen nach Boxer. Nur das Widerlager sitzt in der Zündglocke nicht im Zünder. Gerade im militärischen Bereich war früher die Berdan-Zündung der Standard heute ist diese Art der Zündung größtenteils verschwunden. Die überwiegende Mehrheit der Munitionshersteller nutzt heute das Boxer-Zündsystem.

Die Klassiker!

Die beliebtesten Kaliber wurden in Deutschland und den USA entwickelt. Erstaunlicherweise entstanden die beliebtesten Kaliber für Pistolen fast parallel zueinander. Die Rede ist von der deutschen 9mm Luger Patrone und der amerikanischen .45 ACP. Beide Patronen entstanden Anfang des 20. Jahrhunderts, und waren die ersten in sehr großen Stückzahlen produzierten Pistolenpatronen.

Die .45 ACP wurde für die US-Kavallerie entwickelt. Diese forderte ein .45-Kaliber-Geschoss für ihre Soldaten, da die .38-Kaliber-Geschosse nicht die gewünschte Wirkung zeigten. Das Unternehmen Colt beauftragte den Konstrukteur John Moses Browning mit der Entwicklung der neuen Patrone. Die Patrone erreichte die Serienreife im Jahre 1905. Der Name .45 ACP steht dabei für Automatic Colt Pistol, übersetzt also Automatische Colt Pistole. Das Kaliber 9mm Luger wurde bereits fünf Jahre vor der .45 ACP patentiert und entwickelt und ging 1902 in die Serienproduktion. Entwickelt wurde die Patrone von Georg Luger, welcher im Auftrag für die Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken (DWM) die Patrone entwickelte.

Die 9mm Luger basiert dabei auf einer modifizierten 7,65x21 Luger. Georg Luger modifizierte seine Prototyp indem er seine Hülse von 21 auf 19mm kürzte und das Geschoss durch ein 9mm-Projektil austauschte. Die 9mm Luger ist heute unter verschiedensten Synonymen bekannt dazu zählen:

  • 9mm Luger
  • 9mm Parabellum
  • 9x19mm
  • 9mm NATO

Kaliber und Pistolenpatronen für jeden Einsatz

Das Kaliber .50 Action Express (.50 AE) wurde für die Jagd und für das Scheibenschießen entwickelt. Die bekannteste Handfeuerwaffe im Kaliber .50 AE ist die Selbstladepistole Desert Eagle. Hier können Sie hochwertige 9mm Luger bzw. Para Munition kaufen. Die 9x19 Patrone ist das primäre Dienstkaliber in den US-amerikanischen Streitkräften, bei den US-Polizeieinheiten in den einzelnen Bundesstaaten, sowie bei der NATO. Das Kaliber hat weitgehend die .45 ACP Patrone abgelöst, denn das Gewicht und die Materialkosten der 9 mm Patrone sind niedriger. Das Kaliber 9 mm eignet sich sehr gut für das statische Schießen und das dynamische Schießen (IPSC-Disziplin).

Die Firma Geco bietet ein vielfältiges Sortiment an Kurzwaffenpatronen im Kaliber 9 mm für nahezu alle Einsatzzwecke. Die Anzahl an Kalibern ist noch deutlich größer weitere beliebte Kaliber für Pistolen ist die 9mm Makarov oder die .40 Smith & Wesson. Auch Jäger werden bei Pistolen fündig, wenn es um spezielle Munition für die Jagd und den Fangschuss geht. So ist bei amerikanischen Jägern das Kaliber 10mm Auto sehr beliebt, da es eine sehr hohe Stopwirkung entfaltet.

Auch bieten Hersteller wie Speer (Speer Gold Dot) , Hornady (Critical Defense) und Magtech (Guardian Gold) spezielle Laborierungen für den Fangschuss oder den jagdlichen Selbstschutz an.

Unterschallmunition für Pistolen

Unterschallmunition - subsonic ammunition: Pistolenpatronen mit Unterschallgeschossen, die den Lauf der Schusswaffe mit einer Mündungsgeschwindigkeit unterhalb der Schallgeschwindigkeit verlassen.

Sehr alte Patronentypen genügen in der Regel nicht mehr den Anforderungen des militärischen und polizeilichen Einsatzes, denn diese wurden schon bei ihrer Entwicklung als Unterschallpatrone ausgelegt. Der Vorteil von Unterschallgeschossen ist eine geringere Lärmbelastung. Der Nachteil als Folge der geringeren Geschossgeschwindigkeit ist eine geringere Rasanz (die Gestrecktheit der Flugbahn der Geschosse). Unter Umständen ist eine Anpassung der Visierung nötig. Und eine geringere Geschossenergie bedeutet eine geringere Durchschlagswirkung der Unterschallgeschosse.

Die Verwendung von Unterschallmunition: Indoor Schießstände, Training und Pistolen mit Schalldämpfer... Es gibt spezielle Unterschall-Laborierungen für den Einsatz in schallgedämpften Waffen. Damit trotz der begrenzten Geschossgeschwindigkeit von weniger als 340 m/s, eine möglichst hohe Geschossenergie erzielt wird, sind die Geschosse von Unterschallpatronen meist schwerer als die Geschosse der Standardlaborierung. Weil ein schweres Geschoss durch seine größere Trägheit dem Gasdruck der Treibladung einen höheren Widerstand entgegensetzt, kommen langsamer abbrennende Pulver zum Einsatz, um den Gasdruck in der Waffe im zulässigen Bereich zu halten. Die meisten Selbstladepistolen verschießen größtenteils leistungsfähige Überschallmunition.

Einzige Ausnahme stellt das Kaliber .45 ACP dar. Das Kaliber .45 ACP überschreitet nie die Schallgrenze, aus diesem Grund ist die Patrone ohne besondere Laborierungen für den Betrieb mit Schalldämpfern geeignet.